6 Risiken, die du als SängerIn oder MusikerIn eingehen solltest

Ich war letztens auf einem Konzert, wo fantastische Musiker hochkonzentriert am werken waren. Der Saxophonist hat top improvisiert, alle waren im Flow und musikalisch war es einwandfrei. Doch aus dem Publikum haben nur 2 Leute wirklich zugesehen, die restlichen haben sich unterhalten. Als nächstes kam eine Band auf die Bühne, die bei weitem nicht perfekt war, der Gitarrist hat sich verspielt und die Sängerin ihren Text vergessen und gerade so heruntergebogen. Aber bei dieser Band sind die Leute plötzlich aufgestanden und haben mitgetanzt, gejubelt und mitgesungen. Warum?
Wir tendieren dazu auf der Bühne auf Nummer sicher zu gehen und zu zeigen wie professionell wir sind. Doch die Zuschauer gehen erst so richtig mit, wenn du selbst auf der Bühne mitlebst. Wenn du dich menschlich zeigst, gehst du damit auf das Publikum ein und baust eine Verbindung auf, die dich sichtbarer macht.

Deswegen hier einige Risiken, die dich aus der Komfortzone holen, aber deine Performance in den Himmel heben:

 

1.Beweg dich

Drücke dich ganz in Musik aus, jeder Ton kann eine Bewegung sein. Tanz deinen eigenen Stil, auch wenn du nicht tanzen kannst. Sei dramatisch in dramatischen Songs und zeig deine Art Musik zu genießen. Bewegung macht deine Töne viel flexibler und durch die bewegliche Muskelspannung klingt das ganze dann frecher und nicht mehr so brav.

 

2.Laut & Deutlich

Auch wenn du dir noch unsicher bist, lass jeden Ton seine Wirkung entfalten. Sing präsente, laute Töne und gib sie wirklich her. Fokussiere sie ins Publikum oder auf einen Punkt hinter dem Publikum.

 

3. Zeig deine Farben

Trau dich, deine Eigenheiten zu feiern und deine Emotionen im Song kompromisslos auszudrücken! Deine Emotionen werden deine Klangfarbe verändern und den Song viel spannender machen. Egal was du fühlst, bau es doch in den Song ein. Jedes Mal wenn du einen Song neu singst, ist eine neue Möglichkeit ihn abzuändern, passend zu deinen Gefühlen.

 

4. Mimik

Sowohl als MusikerIn als auch als SängerIn ist deine Mimik ein Ankerpunkt für das Publikum. Wenn du so dreinsiehst, als wär dir alles egal, ist ihnen auch alles egal. Zeig ruhig, wie viel Spaß du hast, und wie viel Leben in dir steckt. Das Publikum wird mitziehen.

 

5. Sieh dem Publikum in die Augen

Das ist die Königsdisziplin. Immer wenn die Augen sich treffen, entsteht eine Mikro-Kommunikation. Das macht vielen Musikern Angst, da ihre Konzentration dann sofort shiftet. Das kann dazu führen, dass sie aus ihrem Flow rauskommen, wenn sie es nicht vorher geübt haben. Umgekehrt heißt das aber auch, dass du dein Publikum aus ihrem Trance zustand ebenfalls herausbringst, wenn du ihnen in die Augen siehst und sie direkt ansprichst. Das ist total aufregend und es fühlt sich eingebunden. Dadurch bleibst du in Erinnerung und das Konzert gewinnt an wert.

 

6. Bedingungslose Selbstliebe

Deine Stimmung und wie du mit dir selbst kommunizierst, ist in diesem Fall nicht deine Privatsache, sondern beeinflusst das Publikum und deine Leistung. Das heißt, es ist dein Job dich selbst gut zu behandeln und dafür gibt es mehrere Methoden: Probier’s doch mal mit Komplimente ohne Widerworte annehmen? Oder dich nicht für Fehler Fertig zu machen. Verzeih dir Fehler sofort, nimm’s locker und bring dich damit liebevoll in die richtige Stimmung für den Auftritt.

 

Ich bin Nives Farrier, Vocal Coach für Pop/Rock-Gesang und ich freue mich, wenn dir diese Tipps für deine Performance helfen. Mut zum Risiko!

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