Wenn du diesen Beitrag angeklickt hast, bist du vielleicht auf der Suche nach etwas, und vielleicht ist es deine authentische, ausdrucksstarke Stimme? Möglicherweise spürst du, dass da noch mehr in dir schlummert oder vielleicht weisst du, dass es noch leichter sein könnte, laut und selbstbewusst zu sprechen oder zu singen. In jedem Fall, bin ich für dich da.
Die gute Nachricht ist, man kann seine Stimme mit einigen leichten Methoden positiv beeinflussen, und arbeitet gleichzeitig daran als Person mehr und selbstbewusster wahrgenommen zu werden. Ich bin Nives Farrier, Vocal Coach und mein Unterricht ist manchmal ein Fitnesstraining für deine Stimmbänder. Zuerst wird aufgebaut, dann ausgefeilt. Damit du heute schon anfangen kannst, dein Potential zu zeigen, kann ich dir 5 einfache Hilfen an die Hand geben, die bei der Arbeit mit meinen Schülern und Klienten immer funktionieren.
1.) Macht den Mund auf…
Ja, das Wichtigste zuerst. Wenn du schon einmal Gesangsunterricht bei mir hattest, wirst du diesen Satz kennen. Im Coaching sage ich das in jeder Stunde mindestens 5 Mal 😉 Den Mund weiter aufmachen und das Unterkiefer locker und flexibel halten ist essentiell für eine gute Gesangs und Sprech-Technik, denn dann kommt einfach mehr Ton raus! Und dieser Ton klingt dann auch noch um einiges mehr nach dir selbst 🙂 Jetzt ist Schluss mit Nuscheln!
2.) Trau dich laut zu sein!
Zurückhaltung ist vielleicht bei der Diät angesagt, aber Stimmarbeit ist ein All-You-Can-Eat-Buffet, erlaube dir aus den Vollen zu schöpfen!
Ich sage meinen Schülern immer, sie sollen täglich 5 Minuten rufen. Ja, so als würde jemand auf der anderen Straßenseite eine Million Euro an den ersten der “Ja” sagt verschenken. Wir sind es nicht mehr gewöhnt mit unseren Stimmen Distanz überwinden zu müssen. Rufen (nicht schreien) wird deine Stimme sowohl fürs sprechen, als auch fürs singen stärken und fühlt sich gut an.
3.) Nimm deinen Körper mit
Deine Stimme wird stark beeinflusst durch deine Körperhaltung und deine Bewegungen. Das ist eine tolle Neuigkeit, denn jetzt wo du das weißt, kannst du deinen ganzen Körper zum sprechen und singen verwenden. Steh aufrecht und sitze als würdest du stolz auf einem Ross daher reiten. Lass dich von der Melodie deiner Sprache bewegen und benutze deine Hände ausgiebig zum Ausdruck deiner Gefühle.
4.) Hab keine Angst vor Fehlern!
Das ist mitunter auch schon die schwerste Übung: Wir Menschen sind Herdentiere und wollen von anderen lieb gehabt werden. Wir wollen am liebsten gleich sofort richtig super klingen und alles richtig machen. Deswegen singen wir eher leiser, wenn wir unsicher sind und sprechen vorsichtig. Aber: Eine starke Stimme braucht Mut und Mut kann man nicht vorsichtig üben!
Wenn man Popstars beim Singen zuhört, sind die einzelnen Töne sehr oft gar nicht schön. Sie sind schrill, metallisch, brüchig, kratzig, gejammert…. aber sie nehmen jeden einzelnen Ton ernst und wichtig. Stell dir mal zur Übung vor, als wär alles was du sagst eine heilige Offenbarung für andere, und sprich langsam, deutlich und konkret.
Bei einem Auftritt, ganz schön bei der Sache 😀 Foto (c) Stimmfabrik
5.) Benutz deine Mimik
Singen und Sprechen macht man mit dem ganzen Körper! Und eben auch mit dem ganzen Gesicht. Ein hängendes, nichtsaussagendes Gesicht ergibt dumpfe, nichtsaussagende Töne und monotone Sprache. Wenn du eine Message an den Hörer bringen willst, darfst du deine Mimik einsetzen. Zur Übung mache ich das in meinem Unterricht in der Extreme: Nimm dir ein Beispiel an kleinen Kindern und Babys: Sei verspielt, mach Geräusche nach, lasst Töne brechen, und lern dein wichtigstes Klang-Instrument damit besser kennen.
Sieht man sich Pop/Rock-Sänger an, so ändern sich ihre Gesichtszüge die ganze Zeit, und erzeugen damit vielseitige Klänge und sehen mitunter wirklich witzig aus. Der Grund dafür sind die kleinen Resonanzräume im Schädel, die du mit der Mimik ansteuern kannst. Also schneide doch zur Übung mal Grimassen, und benutz deine Gesichtsmuskulatur beim Sprechen und singen etwas stärker um deine Gefühle auszudrücken. Es wird dir helfen eine klarere, bedeutungsvolle Stimme zu erzeugen.
Ich sage dir aus Erfahrung, die Entscheidung deiner Stimme Raum zu geben kann dein Leben verändern. Da steckt noch so viel in dir drin, dass du niemals rausgelassen hast. Und oft fehlen nur diese täglichen 15 Minuten Mut, die aus einem unsicheren Duschsänger diese authentische Power-Stimme wachsen lassen.
Also bitte blödel drauflos, du hast meinen Segen. Und wenn irgendwer fragt was du da machst, sag ihm ich hab es dir erlaubt!